1957 bis 1980
lm November 1957 wurde mit dem Zeilsheimer Karl Schneider ein Spielertrainer verpflichtet, der für einen monatlichen Unkostenbeitrag von 20,00 DM die Aktiven trainierte und unvergessliche Tore schoss. Natürlich hatte es ein so junger Verein nicht leicht sich zu behaupten.
Zwar konnte man sich mit der TSG Marxheim wegen der Sportplatzbenutzung einigen, ober schon die Trainingsstunden im Winter waren ein großes Problem. Die Turnhalle durfte anfangs nicht benutzt werden und einem Antrag auf Benutzung des Spielplatzes in der Klarastraße (Training unter Straßenlampen) wurde von der Stadt Hofheim nicht stattgegeben. Schließlich behalf man sich mit Läufen auf Straßen und Ludwig Kaufmann stellte einmal wöchentlich die Halle seiner Autoreparaturwerkstatt zur Verfügung!!
Nicht ideal, aber besser als nichts, dachte man damals. So war es nicht verwunderllch, dass man nur mit viel Mühe und etwas Glück den Abstieg in die C-Klasse verhindern konnte. Trotzdem holte der FCM regen Zuspruch und die Mitgliederzahl war bereits ein Jahr nach der Gründung auf 115 angestiegen.

1959 wurde das Amt des Kassenwarts von Anton Ziller übernommen. Ein echter Glücksgriff, denn ihn konnte man ohne Übertreibung als einen der "Dauerbrenner" des Marxheimer Fußballs bezeichnen, hatte er doch dann dieses Amt bis 1988 ohne Unterbrechung inne. Mit Erich Erfurt kam ein neuer Troiner, der jedoch noch verhältnismäßig kurzer Zeit aus finanziellen Gründen nicht mehr beschäftigt werden konnte.

l961 konnte der Abstieg dann nicht mehr verhindert werden. 1962 wechselte man das Vereinslokal. Treffpunkt der Fußballer war nun wieder die Turnhalle. 1963 übernahm Erich Walch das Amt des 1. Vorsitzenden, der dann l0 Jahre an der Spitze des FCM stand und das Vereinsgeschehen ganz entscheidend mitprägte.

Mit der Vorsitzübernahme verbindet er die vordringliche Aufgabe das Bemühen des Vereins um eine größere positive Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu erreichen. Als Leitlinie für Spieler wird bessere Fitness (Dauerlauf von mind. 15 Min.), Fairness, mehr Toleranz gegenüber allen Spielern, Schiedsrichtern und Zuschauern erwartet. Größerer Wert soll auch auf Geselligkeit gelegt werden. Dafür wurden 1,20 m hohe Standboxen (Lautsprecher) für Saal- oder Sportplatzveranstaltungen angeschaft (Musik vom Band). Nach den Heimspielen war Treffen mit Musik im Bierkeller des Vereinslokals angesagt, was großen Zuspruch fand. In einem öffentlichen Schaukasten in der Bahnstraße gab der Verein Fußballmitteilungen und Mannschaftsaufstellungen bekannt.

Der erste "KICKERBALL"(Maskenball) fand am 26. Januar 1963 in der Turnhalle statt (Eintritt DM 2,50, Masken frei). Die gut angenommenen Maskenbä11e wurden aus finanziellem Grund ab 1973 gemeinsam mit der TSG veranstaltet.

1966 ist zusätzlich eine Juniorenmannschaft gegründet worden, die von Karl Weidner betreut wurde und schöne Erfolge erzielte. Aber es gab 1965/66 auch negative Schlagzeilen in der Presse, wie z.B. "Fußballer waschen sich in Pfützen" oder Artikel die Vorwürfe von Gastmannschaften enthielten, weil auf dem Sportplatz keinerlei Waschgelegenheit vorhanden war, obwohl die Stadtverordnetenversammlung und der Magistrat wiederholt erklärt hatten zu helfen, aber nichts erfolgte.

Als nach etlichen Vorgesprächen mit örtlichen Parteifraktionsvorsitzenden und einigen Stadtverordneten die Bewilligung der Stadt endlich vorlag, ist dem Verein a1s Eigenleistung das Ausheben des Leitungsgraben vom Hochbehälter-Süd bis zur Umkleidestelle auf dem Sportplatz (ca. 875 m) auferlegt worden. Da die Vereinsmitglieder zur gleichen Zeit mit dem Um- und Anbau des Umkleidegebäudes beschäftigt waren, war die Forderung der Stadt nicht zu verkraften. Erich Walch gelang es, die teils durch Wettbewerbe gegenseitig zerstrittenen örtlichen Baufirmen: Fritz Biron, Julius Keller, Hermann Kolzem, Martin Walch, im Vereinsloka1 an einen runden Tisch zu bringen. Mit den Firmen konnte ein Ergebnis erreicht werden, daß diese das Ausheben und die Befüllung des Leitungsgraben als Spende für den Verein übernahmen. Firma Julius Keller stellte den dafür geeigneten Bagger zur Verfügung und die anderen Firmen überwiesen ihren finanziellen Anteil an die Firma Keller. Vereinsmitglied und aktiver Fußba11er Karl Perabo, der in dieser Zeit in den Farbwerken Hoechst in einem Betrieb zur Herstellung von Kunststoffrohren beschäftigt war, gilt als Initiator für die Spende der Farbwerke Hoechst für das Kunststoffrohr (Nennweite 80) das für die Wasserversorgung verlegt worden ist.

1966 ging der Schriftführer Klaus Otto, eine Edelsäule des FCM (mit 315 Spielen und 65 Toren für den FCM als aktiver Spieler), im zweiten Halbjahr beruflich nach England und der Vorsitzende dessen Vereinsaufgaben mit übernahm. 1967 wurde dem 10-jährigen Bestehen des FCM mit einem Turnier und einer kleinen Feier gedacht. Erstmals hatte der Verein mit dem FC South Kenton eine ausländische Mannschaft aus England zu Gast. Im Herbst wurde ein Vereinsausflug mit Bus nach Wien gestartet.

1968 floss dann endlich auch warmes Wasser aus den Duschen. In einem vereinsinternen Wettbewerb ist ein Wappen für den Verein gesucht worden wobei der Vorschlag von Erich Walch angenommen worden ist: Das auf ovalem Grund dargestellte Logo zeigt die Buchstaben „FCM“ mit einem Fußball und dem Vereinsgründungsjahr.

In dieser Zeit lief der Pachtvertrag der TSG mit der Stadt Hofheim für das Sportplatzgelände aus. Der Vorstand beabsichtigte in einem neuen Pachtvertrag den FCM neben der TSG als gleichberechtigten Pächter in das Ressortverhältnis einzubringen. Auch wurde die Option offen gehalten das Sportgelände zu dem damals niedrigen Grundstückspreis vom Verein erwerben zu können um später in Verbindung mit einem Vereinsheim einen öffentlichen Kiosk für Wochenendausflügler einrichten zu können. Seitens der TSG fanden keine sportlichen Aktivitäten auf dem Sportplatz mehr statt, auch war weiteres Interesse nicht vorhanden. Die Stadt lehnte den Kauf ab, erneuerte auch den Pachtvertrag nicht (vermutlich um hier eine Option für einen evtl. Anschluß eines von der Stadt geplanten größeren Sportgeländes offen zu halten, was dann nach ca. 10 Jahren Suche letztendlich doch auf der Heide errichtet worden ist.

Ab 1963, nachdem Erich Walch den Vorsitz übernommen hatte, trat auch Franz Kaus jun. erstmals in den Vordergrund. Sein Hauptaugenmerk galt dem Spielbetrieb und dem Geschehen auf dem Sportplatz. Hier konnte er eine scharfsinnigen Beobachtungen und Erfahrungen als Spieler (nach über 200 Spielen für den FCM) ratsam einbringen und weitergeben. Selbst war er ein begeisterter Fußballer von dem man sagen kann, dass sein Leben vorrangig dem Fußball galt Er setzte sich mit nur kurzen Unterbrechungen schließlich 30 Jahre lang als Trainer oder im Spielausschuss für den Verein ein, so dass der Fußballsport in Marxheim ohne ihn kaum vorstellbar war. Er war es, der als Spielertrainer nach einer erfolgreichen Vorrunde 1964 anregte, Trainer Erfurt wieder zu verpflichten, der dann schließlich auch mit der Mannschaft die C-Klassen-Meisterschaft erringen konnte. Auf Grund der Neueinteilung in zwei B-Klassen kam es damals leider nicht zu einem echten Aufstieg. Die Freude über diesen Erfolg konnte dies jedoch kaum trüben.

1969 regte Heinz Westenberger die Gründung SOMA an, die dann von Paul Felsch fast 10 Jahre und anschließend von Franz Bender 5 Jahre lang geführt wurde. An Fastnacht 1971 fand das erste Damenfußballspiel in Marxheim statt (FCM-TSG). Franz Kaus, Alfred Harnischfeger und wieder Franz Kaus hießen die Trainer von 1967 bis 1971.

ln der Saison 1971/1972 kam Karl Penirschke als Spielertrainer vom Hessenligisten Rot-Weiß Frankfurt zum FCM zurück und konnte die Marxheimer auch prompt zur B-Klassen-Meisterschaft führen (ungeschlagen, 6 Punkte Vorsprung). Die Sportfreunde vom SV Alschbach (Saarland)besuchten uns zum ersten Mal. In den Wintermonaten wurde nun in Hofheim bzw. Diedenbergen trainiert, wo bereits Flutlichtanlagen errichtet worden waren.
In der A-Klasse wurde im ersten Jahr ein guter 7. Platz erreicht. Ewald Kolb gründete die Interessengruppe „Altfußballer". Für die Saison 1973/74 wurde Rolf Schwalbach als Spielertrainer verpflichtet, der auch später noch im Spielausschuss tätig war. 1973 wurde endlich der Hartplatz im Sportpark Heide bespielbar sowie die Flutlichtanlage errichtet, so dass in Marxheim erstmals normaler Winter-Trainingsbetrieb möglich war. 1974 trat Erich Walch als 1. Vorsitzender zurück und wurde von Norbert Wüst abgelöst. Schon damals hatte der Verein 280 Mitglieder. lm Mai fand der erste Gegenbesuch beim SV Alschbach statt. Für die neue Saison wurde Rainer Christalle als Trainer verpflichtet, der jedoch wenig erfolgreich war und sich nach dem 12. Spiel wieder verabschiedete. Franz Kaus sprang wieder einmal ein und erreichte mit einer aufopfernd kämpfenden Mannschaft den kaum noch erwarteten Klassenerhalt (9. Platz).

Ab September 1975 konnte der Rasenplatz im Sportpark Heide benutzt werden und auch 1976 wurde wieder der Klassenerhalt in der A-Klasse gesichert. lm August wurde die Fördergemeinschaft FC Marxheim gegründet und erstmals unsere Vereinszeitung von Klaus Otto herausgebracht. Anlässlich des 2O-jährigen Bestehens wurde 1977 wieder ein Turnier ausgetragen. Im selben Jahr wurde der Verein eingetragen (e.V.) und Franz Bönisch neuer Trainer. lm Spieljahr 1977/78 erfolgte trotz einer namentlich starken Mannschaft der Abstieg in die B-Klasse und der damalige 2.Vorsitzende Hans Georg Hoven sprang für die erste Saison in der neuen Klasse als Trainer ein.1979 und 1981 wurde an Fastnachtszügen in Hofheim und Diedenbergen teilgenommen. 1979 konnte mit Lothar Köhler ein neuer Trainer verpflichtet werden, der unsere Aktiven bis l984 mit viel Engagement betreute. Er war z.B. der Initiator der ersten Foto-Rallye durch den Main-Taunus-Kreis des FCM im November 1979.

lm März 1980 löste Hans Georg Hoven Norbert Wüst als 1. Vorsitzenden ab und leitete 6 Jahre lang die Geschicke unseres Vereins. Neben dem sportlichen Fortschritt galten seine Bemühungen in großer Linie dem Umbau der alten Umkleidekabine in Selbsthilfe zu einem eigenen Clubheim.