SFD Schwanheim – FC Marxheim II 0:2 (0:0)
Bei traumhaftem Frühlingswetter gastierte der FC Marxheim II beim abstiegsbedrohten SFD Schwanheim. Trotz des Heimvorteils schienen die Rollen im Vorfeld klar verteilt: Marxheim hatte sich in den vergangenen Wochen stabilisiert und war dem Tabellenkeller längst entronnen, während Schwanheim als Drittletzter dringend jeden Punkt im Abstiegskampf benötigte.
Die Anfangsphase auf dem idyllischen Schwanheimer Sportplatz war allerdings alles andere als einseitig. Beide Teams neutralisierten sich weitgehend und es entwickelte sich ein klassisches Mittelfeldgeplänkel mit wenigen echten Torchancen auf beiden Seiten. Mal ein Fernschuss, mal ein Freistoß, aber nichts Zwingendes. Erst ab der 30. Minute kam Marxheim besser ins Spiel und verzeichnete erste gefährliche Abschlüsse. Der Schwung zum Ende der ersten Halbzeit ließ Hoffnung für Durchgang zwei aufkommen. Hervorzuheben war an diesem Tag auch der Einsatz von Luis Demmer und Paul Schröter, die direkt nach ihrem Auswärtsspiel mit der ersten Mannschaft aus Zeilsheim anreisten, um das Team zu unterstützen. Beide kamen noch im Laufe der ersten Halbzeit aufs Feld und spulten an diesem Tag einige Kilometer herunter, obwohl sie bereits 25 Minuten Fußball in den Beinen hatten.
Doch direkt nach Wiederanpfiff der Schock: Kapitän Noah Kröckel musste nach einer Notbremse vom Platz. Eine streitbare, aber letztlich vertretbare Entscheidung, schließlich waren noch Marxheimer Mitspieler in der Nähe, die den Schwanheimer Stürmer Becker hätten stoppen können. Trotz Unterzahl zeigte die junge Mannschaft Moral und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass Herz und Wille manchmal mehr zählen als reine Zahlen auf dem Spielberichtsbogen. Kurios wurde es dann in der 51. Minute: In Folge eines verunglückten Rückpasses musste der Marxheimer Keeper Mika Eitzeroth zum Vollsprint ansetzen, um den Ball im Affekt mit der Hand auf der Linie zu klären. Der Schiedsrichter entschied konsequent auf indirekten Freistoß aus fünf Metern. Eine Szene zum Haare raufen, aber Schwanheim konnte daraus kein Kapital schlagen. Der Abschluss wurde jedoch vergeben, weil sich alle Marxheimer Spieler aufopferungsvoll in den Schuss warfen. Und wie das im Fußball so ist: Wenn du vorne keine machst, klingelt’s hinten. Denn im direkten Gegenzug wurde Jonathan Weber noch in der eigenen Hälfte steil geschickt, nachdem Schwanheim ungewöhnlich hoch aufgerückt war. Er stürmte mutterseelenalleine über 40 Meter (!) aufs gegnerische Tor zu, täuschte zum Schuss an, umkurvte jedoch den Keeper und schob eiskalt ein. Cool wie ein Stieleis an einem heißen Sommertag. Das 0:1 für Marxheim in Unterzahl war ein echter Wirkungstreffer.
In der Folge öffnete Schwanheim die Räume und musste noch offensiver agieren. Genau das spielte Marxheim perfekt in die Karten. Mit jugendlicher Frische und enormer Laufbereitschaft kontrollierten die Gäste nun das Geschehen, wohlgemerkt in Unterzahl, die man über die gesamte zweite Halbzeit nie wirklich spürte. Die Schwanheimer Kräfte schwanden zusehends, während Marxheim immer gefährlicher konterte.
In der Schlussphase machte Robin Mohr endgültig den Deckel drauf: Durch eine schöne Spielverlagerung wurde er über die rechte Seite freigespielt, zog trocken ab und versenkte den Ball flach im langen Eck zum 0:2! Am Ende hätte das Ergebnis sogar noch höher ausfallen können, doch die Chancenverwertung ließ die Schwanheimer am Leben. Dennoch: Der Sieg war hochverdient und gerade wegen der langen Unterzahl ein echtes Ausrufezeichen. Abseits des Rasens rundete ein richtig starker Fußballnachmittag das Erlebnis ab: Cappuccino vom Feinsten (auf einem Sportplatz eine echte Rarität) und faire Getränkepreise im Vereinsheim sorgten für beste Stimmung. Die Gastgeber zeigten sich trotz der Niederlage als absolut faire Sportsmänner und ließen den Frust bei Pils und Musik auf der Terrasse verfliegen. Ein perfekter Auswärtstag für Marxheim II, eine starke Moral, ein cooler Auftritt – und ein Cappuccino, den man nicht so schnell vergisst ?
Jetzt richtet sich der volle Fokus auf das kommende Derbywochenende gegen Diedenbergen. Nach der unglücklichen 2:1-Niederlage im Hinspiel brennt Marxheim II auf Revanche und möchte den nächsten Sieg einfahren!
Für Marxheim spielten: Mika Eitzeroth – Martin Lafebre, Tobias Stelter, Noah Kröckel, Moritz Discher – Simon Naderwitz (31. Paul Schröter), Jonathan Weber, Robin Mohr, Niklas Höft (45. Simon Naderwitz) – Ilian Reischenbacher (22. Luis Demmer), Mika Hergenhan (75. Miles Moouhler)
