TuS Hornau III – FC Marxheim II 2:1 (0:0)

Nach der Derbypleite gegen die SGN Diedenbergen II hatte man sich beim FC Marxheim II eigentlich auf Wiedergutmachung eingeschworen. Die Worte vor dem Spiel waren klar, die Botschaft der Trainer deutlich: „Moral zeigen, Reaktion zeigen, Charakter zeigen.“ Das Ergebnis hallt jedoch noch immer nach. Was sich die Zuschauer am späten Sonntagnachmittag auf dem Rasen in Hornau ansehen durften, war viel Ballgeschiebe, kaum Zug und keine Tiefe. Die erste Halbzeit plätscherte dahin. Der erste Schuss auf ein Tor wurde in der 37. Minute von Hornau abgegeben. Marxheim seinerseits wartete mit einem offensiv verwertbaren Abschluss gar bis zur 75. Minute. Kombiniert wurde bis dahin jedoch (bei aller Kritik!) gefällig, hier und da ein schönes Dreieck, ab und an ein Hauch von Struktur. Doch spätestens 20 Meter vor dem Tor schien das Spiel der Marxheimer im Morast zu versinken. Jeder Angriff wurde langsamer, zäher und ideenloser. Als würde man in der gefährlichen Zone plötzlich den Halt verlieren.

Und wenn du vorne nichts zustande bekommst, passiert das, was im Fußball fast schon Gesetz ist: Der Gegner trifft. TuS Hornau III, mit dem Rücken zur Wand und in großer Abstiegsgefahr Richtung Kreisliga C, packte den Abstiegskampf beim Schopfe. In der 49. Minute schlug es zum ersten Mal ein und in der 59. Minute legten sie das 2:0 nach. Schnörkellos und effektiv, denn mehr Torchancen als für den FC Marxheim II ergaben sich für Hornau auch nicht wirklich. Marxheim warf ab diesem Zeitpunkt dann alles nach vorne. Taktisch stellten die Trainer um und lösten die Defensive teilweise auf, um fortan den Hornauer Strafraum zu belagern. Die Gastgeber verlegten sich aufs Kontern und kamen nur noch selten über die Mittellinie. Doch so groß der Ballbesitz, so druckvoll das Anlaufen: Die Torchancen blieben Mangelware. Marxheim spielte, Hornau verteidigte und das im Stile eines Abstiegskandidaten, dem jeder Punkt das Überleben sichert. Zwar konnte Mika Hergenhan in der Nachspielzeit noch den 2:1-Anschlusstreffer erzielen, aber der kam so spät, dass selbst optimistische Marxheimer längst nicht mehr an den Ausgleich glaubten. Dieses Spiel hätte wohl noch bis Mitternacht dauern können – der Ball wäre trotzdem nicht mehr reingegangen.

Bitter für Marxheim, dass man nach dem überzeugenden 2:0 in Schwanheim nun innerhalb von acht Tagen zum zweiten Mal gegen ein Kellerkind unterliegt und damit ungewollt zur Spannungssteigerung im Abstiegskampf beiträgt. Die Mannschaft wirkte in den letzten 180 Minuten wie ausgetauscht, der Stecker gezogen, die Körpersprache auf stumm geschaltet. Was bleibt? Enttäuschung und Ärger, nicht nur bei den Zuschauern, sondern auch bei Teilen der Mannschaft. Der Frust war spürbar, einige Spieler verließen das Gelände mit hängenden Köpfen, andere wortlos. Und das ist an sich kein schlechtes Zeichen: Wer sich ärgert, dem ist es nicht egal. Aber jetzt ist die Zeit, in der genau diese Spieler vorangehen müssen. Die Mannschaft braucht Führung, Hierarchie, klare Impulse von innen. Denn die Derbypleite gegen Diedenbergen war kein Ausrutscher, das hat dieses Spiel deutlich gemacht. Wenn der FC Marxheim II nicht weiter ins Mittelmaß abrutschen will, muss die Mannschaft sich jetzt aufrichten. Kreisliga lebt von Kampf, Willen und auch einem Funken Kreativität. Und genau das muss besser früher als später auf den Platz zurückkehren.

Für Marxheim II spielten: Steve Jost, Martin Lafebre, Lukian Theuring, Tobias Stelter (65. Felix Reich), Raul Hernandez – Paul Schröter, Simon Naderwitz, Marius Wagner (45. Jonathan Weber) – Robin Mohr, Mika Hergenhan (45. Moritz Discher), Luis Demmer

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