08.09.2022 - 12:09 Uhr

Turbulentes Spiel entscheidet sich in den Schlussminuten

FCM II – BSC Schwalbach II 3:5 (1:2)
Aufstellung des FCM:
D. Reich – Czerner, M. Giliberto, Lakomy, Lafebre – Eisner, Port, M. Amann, Wagner, Bok– Lieb
Eingewechselt: Lugert, Dick
Ein KLC-Match auf hohem Niveau lieferten sich die zweiten Mannschaften des FCM und des BSC Schwalbach an einem gewittrigen Dienstagabend auf dem Sportpark Heide. Beide Teams hatten jeweils einige Akteure auf dem Platz, die auch in der KLA regelmäßige Einsatzzeiten bekommen.
Die erste Möglichkeit ergab sich bereits nach 45 Sekunden für Bastian Lieb, der Jelle Boks gescheiten Pass in die Tiefe aufnahm, mit seinem Außenristschuss aufs kurze Eck aber an Gäste-Schlussmann Leon Rindermann scheiterte. So ging die frühe Führung an die Schwalbacher, als Ferhat Tozar einen Foulelfmeter souverän verwandelte (7.). Die Schwalbacher hatten zwar leichte Feldvorteile, aber die Torchancen waren in etwa gleich verteilt. Lieb legte den Ball an Rindermann vorbei, für seinen Torschuss war der Winkel dann etwas zu spitz und konnte zur Ecke abgewehrt werden (10.). Dann zeigte der Schwalbacher Odiljoni Anushervoni zum ersten mal seine Klasse. Den Ballverlust an unserer rechten Außenlinie nutzte er für ein Dribbling parallel zur Strafraumlinie und setzte seinen 17m-Schuss über David Reich hinweg in die Maschen (0:2, 16.). Den nächsten Weitschuss von Tozar konnte Reich hingegen mit einer famosen Parade über die Latte lenken (18.). Das Spiel blieb weiterhin hochklassig, spielte sich für einige Zeit aber weitgehend zwischen den Strafräumen ab. In der 38. Minute nutzte Lieb gedankenschnell ein Missverständnis zwischen Rindermann und Fabian Henrich, spritzte dazwischen und brachte den Ball zum Anschlusstreffer unter (1:2, 37.). Für Markus Amann ergab sich zwei Minuten später die Chance zum Ausgleich, als er sich energisch auf der rechten Strafraumseite durchsetzte und den Ball aufs lange Ecke platzierte. Rindermann konnte den Schuss entschärfen und letztlich von der Schwalbacher Defensive kurz vor Überschreiten der Torlinie geklärt werden (40.). Kurz vor der Halbzeit setzte sich Anushervoni im Strafraum gegen drei Marxheimer durch, legte den Ball zurück und den knallharten Abschluss von Alen Tomic blockte Lars Lakomy vier Meter vor dem Tor gerade noch ab (44.). So gingen die Gäste mit einer durchaus verdienten knappen Führung in die Kabinen!
Zu Beginn der zweiten Halbzeit neutralisierten sich die Teams ein wenig und die Abwehrreihen ließen auf beiden Seiten zunächst keine Großchancen zu. In der 63. Minute erlief Lieb einen Befreiungsschlag, kam an der Strafraumgrenze zwischen zwei Abwehrspielern und dem Keeper den Bruchteil einer Sekunde vor Rindermann an den Ball und schob ihn zum Ausgleich in den Kasten (2:2, 63.). Dies war der Auftakt zu fulminanten letzten 30 Minuten. Es war erneut Anushervoni, der mit seinem Schuss aus 16 Metern in die kurze Ecke Reich keine Chance ließ (2:3, 70.). Zwei Minuten später war der Ausgleich so gut wie erzielt. Marcel Port hatte seinen Schuss bereits an Rindermann vorbei bekommen, aber ein Schwalbacher Abwehrspieler kratzte das Leder noch von der Linie (72.). „Momo“ Eisner setzte kurz darauf seinen Nachschuss aus 18 Metern nach einem abgewehrten Freistoß knapp über die Latte (76.) und Anushervoni konnte es nicht ausnutzen, dass er Reich weit außerhalb des Strafraums bereits ausgespielt hatte und vertändelte die Möglichkeit zur Vorentscheidung (82.). Dies rächte sich im Gegenzug, als Marco Giliberto eine Bok-Ecke schulbuchmäßig und unhaltbar zum 3:3-Ausgleich einköpfte (82.). Es folgte ein kleines „Direkter-Freistoß-Festival“, aus dem die Schwalbacher letztlich als Sieger hervorgingen. Zunächst zirkelte Bok seinen 22-m-Freistoß perfekt über die Mauer, Rindermann konnte dem Ball nur hinterherschauen, der jedoch Zentimeter am linken Pfosten vorbei ins Toraus ging (85.). Auf der Gegenseite machte es Ivan Puljic besser und ließ Reich bei seinem leicht abgefälschten Freistoß-Strahl aus rund 25 Metern keine Chance (3:4, 87.). Noch nicht genug der Freistöße: Den nächsten erfolgsversprechenden Marxheimer Versuch von der 16-Meter-Linie setzte Eisner einen guten halben Meter über den rechten Torwinkel (89.). Und so war es Anushervoni – wer sonst? – der einen letzten Schwalbacher Konter tief in der Nachspielzeit zum 3:5-Endstand abschloss (90.+4).
Beide Mannschaften zeigten ein leidenschaftliches, hochinteressantes und faires Match! Unser Team hat nicht allzu viel falsch gemacht und eine starke Leistung auf den Kunstrasen gebracht. Am Ende gibt es zwei Gründe für den Schwalbacher Sieg: Unsere Gäste agierten vor dem Tor wesentlich effizienter und hatten mit Anushervoni den entscheidenden Unterschiedsspieler an Bord. Insofern ein verdienter Sieg der Gäste, in einer Partie, die insbesondere in der letzten halben Stunde hin- und herwogte.
Tore: 0:1 Tozar (7., FE), 0:2 Anushervoni (16.), 1:2, 2:2 Lieb (37., 63.), 2:3 Anushervoni (70.), 3:3 M. Giliberto (82.), 3:4 Puljic (87.), 3:5 Anushervoni (90.+4)