30.05.2022 - 19:05 Uhr

FCM I – Viktoria Sindlingen 6:5 (3:3)

Hockey-Ergebnis mit Happy End

Aufstellung des FCM:
D. Reich – M. Amann – M. Giliberto – Senftleben – Czerner – Friedrich – Bariagaber – Schmelz – Boyardan – Bok – Atsidis // Eingewechselt: Bakay (65.), Port (77.), Kröckel (81.)
Man konnte alle Fans, die den Weg auf den Sportpark Heide gefunden hatten, am Ende nur beglückwünschen: Die kargen drei Euro Eintrittsgeld waren es allemal wert!
Es dauerte nicht einmal 30 Sekunden, da hatten wir bereits die erste gefährliche Torannäherung durch Mohamed Boyardan zu verzeichnen. Aber auch die Sindlinger waren nicht zum „defensiv spielen“ angereist und ihr erster Angriff führte gleich zum Erfolg. Als wir auf unserer linken Abwehrseite ein klein wenig zu luftig verteidigten, konnte die Hereingabe von Alessandro Attardo nicht verhindert werden und Sascha Timmas sagte in der Mitte nur kurz „Danke“ (0:1, 3.). Großes Lamentieren war jedoch nicht angesagt und ruck-zuck war das Ergebnis durch zwei Treffer von Anastasios „Tasos“ Atsidis gedreht. In der 6. Minute nahm er den Pass nach einem Sindlinger Ballverlust auf und ließ Mehmet Aslan im Sindlinger Kasten keine Abwehrchance. Bei unserem nächsten Angriff schickte Jonas Schmelz den auf der rechten Seite davon sprintenden Jelle Bok auf die Reise und dessen überlegten Querpass verwertete Atsidis mühelos zum 2:1 (7.). Und weiter ging die wilde Fahrt! Seinen 10-Meter-Schuss setzte Tomislav Pavic an unseren linken Pfosten und den Abpraller brachte Attardo ohne Probleme an Keeper David Reich vorbei (2:2, 15.). Und erneut folgte die Marxheimer Reaktion prompt. Einen weiten Einwurf von Kai Senftleben verlängerte Eseyas Bariagaber technisch blitzsauber per Kopf ins lange Eck zum neuerlichen Führungstreffer (18.). Dann durften sich auch beide Torhüter mal auszeichnen – und wie! Zunächst wischte Aslan einen eigentlich unhaltbaren Kopfball von Atsidis nach Boks Freistoßflanke über die Latte (26.). Und nach einem schulbuchmäßigen Sindlinger Angriff über die linke Seite war es Reich, der den abgefälschten Abschluss akrobatisch über das Tor lenkte (36.). Beim 3:3-Ausgleich in der 44. Minute war allerdings auch Reich chancenlos, als die Marxheimer Defensive dem stark aufspielenden Shem Gaim bei seinem 20-Meter-Schuss viel zu viel Platz ließ, den er darauf hin präzise ins rechte obere Eck setzte.
Das Spiel nahm sich nach der Halbzeit erstmal eine kleine Pause. Beide Teams agierten etwas vorsichtiger und wollten defensiv etwas kontrollierter stehen. Da auf unserer Seite u.a. mit Musolf, Ehlers, Freitag, Diez und Gian Giliberto einige Stammkräfte fehlten, war dies auch sicher keine falsche Herangehensweise. Im Nachhinein war die kleine „Spielberuhigung“ vielleicht auch nur dazu da, um in den letzten 25 Minuten die Visiere auf beiden Seiten nochmal vollends hochzuklappen! Denn mit Gaims zweiten Treffer zum 3:4 in der 68. Minute schien das Spiel in die Sindlinger Richtung zu kippen. Zumal die Viktoria nun auf dem Gaspedal blieb. Bei Attardos Doppelchance in der 74. Minute reagierte zunächst Reich glänzend und Sekunden später verzog der Sindlinger Torjäger seinen Schrägschuss nur knapp. Kurz darauf stand es dann dennoch 3:5, auch wenn Nahom Abraha seinen Sprint aus glasklarer, meterweiter Abseitsposition anzog und Attardo seine Vorlage somit völlig unbedrängt einnetzen konnte (76.). Der Treffer zählte und sehr viele Pfifferlinge wären nun nicht mehr auf einen Marxheimer Erfolg gesetzt worden. Aber Pustekuchen! Die Jungs wollten es nochmal wissen! Nach Vorarbeit von Boyardan zog der eingewechselte Benjamin Bakay die Kugel scharf vor das Sindlinger Gehäuse und Atsidis bugsierte das Leder mit einem gaaaaanz langen Bein ins Netz (4:5, 78.). Der Funken sprang nun auch auf die Tribüne um und von dort lautstark wieder zurück aufs Feld! In der 84. Minute wurde Boyardan bei einem Tempodribbling im Strafraum klar gefoult und „Tasos“ markierte per Foulelfmeter seinen vierten Treffer des Tages (5:5, 84.). Keiner in den schwarzen FCM-Trikots verschwendete einen Gedanken an ein Unentschieden und das Sindlinger Tor wurde weiter vehement bestürmt. Schon mit dem nächsten Angriff scheiterte Boyardan bei seinem Schuss aufs kurze Eck am stark reagierenden Aslan und den daraus resultierenden Eckstoß köpfte Marco Giliberto präzise aufs rechte Eck, fand jedoch auch hier in Aslan seinen Meister. Aber man spürte: Da passiert noch was! Und am Ende war es dem Youngster Dominik Friedrich, der im zentralen Mittelfeld einige Kilometer abriss, vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen. Er kam im Strafraum-Getümmel an den Ball und setzte das Spielgerät aus zwölf Metern – fast aus dem Stand – in den rechten oberen Winkel (6:5, 86.). Die Viktoria versuchte es nun natürlich noch einmal, aber auch auf deren Seite waren die Kraftreserven nun weitgehend aufgebraucht und so brachten wir den Sieg über die Ziellinie, ohne dabei weitere brenzlige Situationen überstehen zu müssen.
Das Trainerteam Marvin Friedrich und „Momo“ Eisner fand nach dem Spiel sehr lobende Worte für die spektakuläre Energieleistung und bärenstarke mentale Verfassung des Teams in der letzten Viertelstunde. Aber einen kleinen Wermutstropfen darf man auch nicht übersehen: Man kasssiert zurzeit zu viele Gegentore. Waren es in der gesamten Hinrunde über 17 Spiele lediglich 18 Gegentreffer, so sind es in den nun 15 gespielten Matches der Hinrunde bereits 27. Klar, solange man sechs vorne schießt, darf man auch hinten fünf kassieren, aber hierauf muss das Augenmerk – auch für die kommende Saison – gelegt werden!
Tore: 0:1 Timmas (3.), 1:1, 2:1 Atsidis (6./7.), 2:2 Attardo (15.), 3:2 Bariagaber (18.), 3:3, 3:4 Gaim (44., 68.), 3:5 Attardo (76.), 4:5, 5:5 Atsidis (79., 84., FE), 6:5 Friedrich (86.)