24.05.2022 - 16:05 Uhr

FSC Eschborn II - FCM II 4:4 (2:3)

Viele Tore – und noch viel mehr Chancen

Aufstellung des FCM:
Lieb – Bohne-Knapp, Kröckel, Deus, Lafebre – Turkovic, Scheidweiler, Hennig, Lakomy – Wagner, Baer (ab der 82. Kapitänsbinde)
Eingewechselt: Niggemann, F. Reich, Lotfi (alle 46.)
Bei herrlichen 28 Grad und heiterem Sonnenschein war die Bühne gerichtet. Die Marxheimer Zweite trat beim FSC in Eschborn an, um sich einerseits für die ärgerliche Hinspielniederlage (4:6) zu revanchieren und um andererseits nach zwei Niederlagen im Saisonschlussspurt wieder die Kurve zu kriegen. Trainer Mike Nickel wechselte im Vergleich zur Niederlage gegen Kelsterbach II gleich drei Mal. Für Benjamin Dick, André Eisner und Mehran Lotfi starteten Martin Lafebre, Sascha Hennig und Simon Baer. Da Bastian Lieb außerplanmäßig wieder auf die ungewohnte Position des Torwarts musste, rückte für ihn Marius Wagner in die Offensive.
Es war eine muntere Anfangsviertelstunde mit drei (!) Toren und einigen Großchancen. Zunächst zielte Marius Wagner in Kombination mit Sascha Hennig zu hoch (3.), dann suchte Omer Turkovic leider zu schnell den Abschluss (5.). Aber bereits nach sieben Minuten war es endlich passiert: Eine Hennig-Freistoßflanke landete bei Lars Lakomy, dieser nahm ihn an und flankte direkt nach innen. Dort fand er zwar keinen Marxheimer, aber den Kopf von Inanc Yavuz, der damit per Eigentor seine Mannen mit 0:1 ins Hintertreffen brachte. Unsere Mannschaft nahm nun weiter Fahrt auf. Wagner entwischte auf der rechten Seite und flankte flach nach innen, aber Lakomy verzog aus aussichtsreicher Position. Effektiver machte es in der 13. Minute Sascha Hennig. Ein Zuspiel von außen verarbeitete er technisch sauber, mit einer Täuschung lies er zwei Eschborner aussteigen und schob aus halbrechter Position mit einem überlegten Flachschuss ins rechte Eck ab. Ein guter und hochverdienter 0:2-Vorsprung. Vorstand Jürgen Baer’s Grinsen war deutlich zu entnehmen, dass er zufrieden war.
Hätten wir den Gegner mit einem Foul am Sechzehner-Rand nicht ins Spiel zurückgeholt. Der Kapitän und heute beste FSC’ler Ersin Kozak verwandelte glücklich, da Bastian Lieb von dem flach und mittig geschossenen Elfmeter überrascht wurde und diesen passieren lassen musste. Nach diesem 1:2 Anschluss kam Eschborn immer besser ins Spiel und kombinierte sich technisch anspruchsvoll einige Male vor den Marxheimer Kasten. U.a. schoss Ali Kodak dabei knapp übers Tor (21.). Nach 32 Minuten war unsere Führung aber schon dahin. Nach einem lang geschlagenen Ball aus der „roten“ Abwehr waren sich Torwart und Abwehrspieler unserer Marxheimer nicht einig, Ersin Kozak bedankte sich abermals und loppte den Ball sehenswert in unser Tor – 2:2. Während bei manchen Mannschaften die Köpfe nun nach unten gegangen wären, zeigte unser Team jedoch tolle Moral. Es dauerte wohl keine 100 Sekunden und die alte Führung war wieder hergestellt. Sascha Hennig führte einen Einwurf blitzschnell aus und während die Eschborner diesen beim Schiedsrichter noch für sich reklamierten, nahm Nils Scheidweiler den Ball auf, passte nach innen zu Lars Lakomy. Er vollendete trocken mit Hilfe des Innenpfostens zum 2:3 (33.).
Die verbleibenden Minuten bis zur Halbzeit spiegelten dann sehr gut den gesamten Spielverlauf wider. Viele Torraumszenen hüben wie drüben, beide Mannschaften auf Augenhöhe und ein wirklich sehr kurzweiliges Spiel. Aber auch sehr hitzige Gemüter und teilweise ruppige Aktionen, Kreisliga C halt. Eine Chance auf Marxheimer Seite (Omer Turkovic kann Unsicherheit des Torwarts nicht ausnutzen (38.) und drei davon auf Eschborner Seite führten zu keinem Torerfolg. Dabei ist eine tolle Rettungstat vom FCM‘ler Noah Kröckel nach einem erneuten Heber von Kozak hervorzuheben.
Mike Nickel brachte nach der Halbzeit aufgrund der Hitze gleich die ganze „Bank“ und gönnte den anderen eine Verschnaufpause. Apropos Hitze: Leider überlebte die unseren Spielern zur Verfügung gestellte Wasserration nicht mal den Spielanpfiff. Sevilla lässt grüßen! Unser treuer FCM-Fan Benni Müller besorgte dann dankenswerterweise sechs große Flaschen Wasser (für EINUNDZWANZIG Euro) und für sich zur Belohnung ein kühles Bier (Anm. d. Red.: Es gab Bitburger aus der Flasche).
Ob unsere Mannen aufgrund des Wassermangels schläfrig aus der Pause kamen, mag bezweifelt werden. Aber es dauerte keine sechs Minuten und die Eschborner drehten ein 2:3 prompt in ein 4:3. Wie kam es dazu: Erst konnte Kozak (wer sonst) den Ball 22 Meter vor dem Tor in aller Seelenruhe annehmen, kurz schauen und dann den Ball über Bastian Lieb hinwegheben (47.). Im Anschluss machte der Eigentorschütze Inanc Yavuz seinen Fehler wieder gut und musste den Ball aus sieben Metern nur noch ins Tor schieben, nachdem sich zwei seiner Teamkollegen nach einer Ecke beim Torabschluss selbst behinderten (51.).
Diesen Weckruf hat unsere Elf aber wieder einmal gebraucht, denn fortan hatten wir wieder ein deutliches Chancenplus. Erst schießt Lakomy nach einer Niggemann-Hereingabe über das Tor (56.), Hennig’s Distanzschuss war leider zu unplatziert (58.) und dann verzieht der eingewechselte Mehran Lotfi aus spitzem Winkel knapp (62.). Bis dann tatsächlich in der 67. Minute der 4:4-Ausgleich fiel. Und was für einer:
In einer wahren Slapstick-Einlage lupfte sich Inanc Yavuz den Ball selbst hoch, um ihn dann mit einem Fallrückzieher aus dem eigenen Sechzehner zu manövrieren. Unglücklich für ihn war nur, dass zu dieser Heldentat nicht kam. Denn Sebastian Niggemann roch den Braten, bedrängte ihn und schoss sehenswert per Volley ein. Das war der hoch verdiente Ausgleich!
Um diesen Bericht nicht unnötig in die Länge zu ziehen, sei gesagt, dass sich das Bild der ersten Halbzeit in der zweiten Halbzeit zwei genau so fortsetzte. Die Zuschauer erlebten viele Torraumszenen auf beiden Seiten, wenngleich auch bis zum Schlusspfiff kein Tor mehr fiel. Auf Marxheimer Seite taten sich hier vor allem Lars Lakomy und Mehran Lotfi hervor, die das Glück jedoch leider nicht auf ihre Seite ziehen konnten. Am Ende hätten beide Mannschaften das 5:4 bzw. 4:5 verdient. Sie spielten mutig nach vorne und erarbeiteten sich stetig Chancen. Somit ist das 4:4 als Endergebnis (sicherlich auch aus neutraler Sicht) der gerechtere Ausgang. Das Kompliment des wiedergenesenen Trainers Mike Nickel hatte die Mannschaft daher sicher!
Tore: 0:1 Yavuz (8., ET), 0:2 Hennig (14.), 1:2 Kozak (17., FE), 2:2 Kozak (33.), 2:3 Lakomy (34.),
3:3 Kozak (47.), 4:3 Yavuz (51.), 4:4 Niggemann (67.)